Ess- und Trinkstörung
Säuglinge und Kleinkinder
Bei einer (früh-)kindlichen Ess- und Trinkstörung haben die Kinder Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Zum einen können sie Nahrung nicht in ausreichenden Mengen zu sich nehmen, zum anderen fällt es den Kindern schwer, ihre Nahrung in der altersentsprechenden Konsistenz (in der Regel flüssig und breiig) zu verarbeiten. Auch der Bewegungsablauf vor und während des Schluckens ist häufig nicht altersentsprechend. Manchmal sind die Kinder zu wenig oder gar nicht in der Lage, Nahrung über den Mund aufzunehmen und müssen über eine Sonde ernährt werden.
Für die kindliche Ess- und Trinkstörung gibt es sehr unterschiedliche Ursachen. Es gibt Kinder, bei denen eine Wahrnehmungsstörung im Mund-Gesichtsbereich zugrunde liegt. Diese Kinder empfinden Berührungen von außen anders. Manche Kinder sind sehr sensibel und andere spüren Bewegungen oder Berührungen nur wenig. Bei anderen Kindern fällt eine unreife Bewegungsentwicklung als Ursache auf.
Die Entwicklung der Mund- und Zungenbewegungen ist eng mit der Bewegungsentwicklung verknüpft. So können diese Kinder ihre Ess-und Trinkbewegungen nicht altersentsprechend entwickeln. Es gibt auch Kinder, bei denen eine deutliche Störung des Bewegungsablaufs vor und während des Schluckens vorliegt. Sie können die Nahrung nicht genügend im Mund verarbeiten und schlucken.
In der logopädischen Befunderhebung versuchen wir die möglichen Ursachen zu ermitteln. In der Therapie erarbeiten wir Wege zur verbesserten Nahrungsaufnahme und leiten die Eltern für eine Unterstützung zu Hause an. Bei Kindern, die mithilfe einer Sonde ernährt werden, ist es unser Ziel, eine orale Nahrungsaufnahme anzubahnen, um eine Sondenentwöhnung zu ermöglichen oder vorzubereiten.