Mutismus

Säuglinge und Kleinkinder

Der Begriff Mutismus leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet „stumm“. Kindern, denen diese Diagnose zugeordnet wird, zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie nicht oder nicht immer sprechen. Sie haben jedoch die Sprache erworben, oder mit der Sprachentwicklung begonnen. Viele dieser Kinder sprechen in bestimmten Situationen, beispielsweise in ihrer vertrauten Umgebung oder bei bestimmten Personen. In anderen Situationen sprechen sie wiederum kaum, nur sehr leise oder gar nicht. Beim totalen Mutismus sprechen die betroffenen Kinder gar nicht. Da die Kinder in der Regel die sprachliche Kommunikation beherrschen, erzeugt das Nichtsprechen bei allen Betroffenen einen enormen Leidensdruck. Auch wenn die Kinder sich nonverbal gut verständlich machen können, bedeutet das Fehlen der sprachlichen Kommunikation eine deutliche Einschränkung im sozialen Miteinander.

Diese Kinder haben alle für sich selbst einen Grund, warum sie völlig oder in bestimmten Situationen schweigen. In der logopädischen Befunderhebung soll die mögliche Diagnose gegen andere Störungen abgegrenzt werden, die ähnliche Symptome aufweisen können. Dies können beispielsweise eine schwere Sprachentwicklungsstörung, eine verbale Entwicklungsdyspraxie oder Autismus sein. In der Therapie geht es darum, den Kindern einen Weg zu zeigen, wie sie aus ihrem Schweigen herausfinden können. Dabei sind wir mit Kinderärzten, Psychologen, Erzieherinnen und Heilpädagogen im Gespräch.